CRANIO-SACRAL-THERAPIE

Unser Organismus wird von verschiedenen Rhythmen durch unser Leben begleitet. Einer davon ist der Cranio- Sacral- Rhythmus. Der Herzrhytmus bringt zum Beispiel das Blut, die Atmung die Luft in Bewegung. Dies sind zwei leicht wahrnehmbare Körper-Rhythmen. Die Cranio-Sacral- Therapie beschäftigt sich mit der Bewegung des Hirnwassers, Therapie der Resonanz und der psychophysischen Selbstregulation. Der osteophatische Arzt William Garner Sutherland fand um 1920 heraus, dass die einzelnen Schädelknochen nicht starr miteinander verbunden sind. Nicht nur beim Kind, sondern auch beim gesunden erwachsenen Menschen sind die Schädelknochen minimal gegeneinander beweglich. So dass sich der Umfang des Schädels rhythmisch ausdehnt und wieder verkleinert und dass der Druck auf bestimmte Schädelknochen reproduzierbare Beschwerden auslöst. Ursache dieser Bewegung ist der rhythmische Zu- und Abfluss des Hirnwassers, das unser Hirn und Rückenmark trägt, schützt und mit Nährstoffen versorgt, entschlackt und von einem Drüsengewebe im Hirn produziert und von den Hirnvenen wieder abgeführt wird. Sein Volumen nimmt innerhalb der Hirnhäute regelmässig sechs- bis zwölfmal pro Minute zu und wieder ab. Ein Rhythmus der individuell und für jeden Menschen typisch ist, sich bei Krankheiten aber verändern kann (bei akuten Krankheiten rascher, bei chronischen langsamer).

 

Die Bewegungen der Cranio-Spinal-Flüssigkeit sind bei entsprechender Sensitivität und Schulung vom Schädel (= cranial)- bis in den Kreuzbein (= sacral)- Bereich hin spürbar. Möglich ist das auch deshalb, weil unser Schädel keine kompakte, unverrückbare einzige Knochenschale ist, sondern aus sieben das Gehirn umschliessenden Knochen und vielen grösseren und kleineren Gesichtsknochen besteht, die beweglich sind und scharnierartig ineinandergreifen. Die Beweglichkeit an den Nahtstellen beträgt beim Erwachsenen ungefähr 0,1 bis 1 Millimeter, bei Kindern ist sie noch grösser.

 

Wenn in der Vergangenheit die Schädelknochen, Wirbelkörper oder das Kreuzbein traumatisiert wurden, dann blieb meistens eine Verhärtung des verbindenden Gewebes und damit eine Bewegungsblockierung innerhalb des Cranio-Sacral-Systems zurück. Sind die knöchernen Strukturen und die Hirnhäute nicht mehr beweglich elastisch wird die Blutzirkulation reduziert. ln der Folge ist die Funktion des zentralen Nervensystems eingeschränkt. Einige Beschwerden die sich aus diesen Funktionseinschränkungen entwickeln können, sind Schmerzleiden, körperliche und seelische Oberempfindlichkeit.

 

Die Cranio-Sacral-Therapie bringt schliesslich die Heilung selbst. Der Therapeut braucht keine Hilfsmittel, nur die unbegrenzte Aufmerksamkeit seiner Hände, mit denen er diese suptile Bewegung begleitet. Mit dieser Unterstützung während der Sitzung kommt der ganze Körper wie ein Musikinstrument in Schwingung. Die selbstheilende Bewegung, innere Pulsation gibt dem Hirnwasser mehr Raum, was schliesslich die Blutzirkulation und damit die Funktion des zentralen Nervensystems wieder deutlich unterstützt und verbessert.